Lichtschutzfaktor: Mythen, Fakten und alles, was du wissen musst
- GUINOT Insitut Berlin
- 7. Apr.
- 5 Min. Lesezeit

Sonnenschutz ist eines der wichtigsten Themen in der Hautpflege – und doch kursieren unzählige Mythen darüber, die oft mehr schaden als nutzen. Dabei ist der richtige Schutz vor der Sonne essenziell, um die Haut nicht nur vor sichtbaren Schäden wie Sonnenbrand zu bewahren, sondern auch vor langfristigen Risiken wie Hautalterung und Hautkrebs. In diesem Artikel räumen wir mit Mythen auf, erklären die Fakten und geben dir einen umfassenden Leitfaden, wie du deine Haut effektiv schützen kannst.
Warum ist Sonnenschutz so wichtig?
Die Sonne strahlt nicht nur sichtbares Licht aus, sondern auch ultraviolette Strahlen (UV-Strahlen), die tief in die Haut eindringen können. Diese UV-Strahlen sind in zwei Haupttypen unterteilt:
• UVA-Strahlen: Sie dringen tief in die Haut ein und sind Hauptverursacher von Hautalterung, Faltenbildung und Pigmentflecken.
• UVB-Strahlen: Sie wirken vor allem auf die obere Hautschicht und verursachen Sonnenbrand. UVB-Strahlen sind außerdem stark mit der Entstehung von Hautkrebs assoziiert.
Warum ist der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen so wichtig?
Die Sonne spendet Licht, Wärme und Lebensenergie – aber sie hat auch eine Schattenseite: Ihre ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) können erhebliche Schäden an der Haut anrichten. Um zu verstehen, warum der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen essenziell ist, schauen wir uns die Unterschiede zwischen diesen beiden Strahlungsarten genauer an und welche Risiken sie mit sich bringen.
Was sind UVA- und UVB-Strahlen?
UV-Strahlen gehören zum unsichtbaren Teil des Sonnenlichts und machen etwa 5 % der Sonnenstrahlung aus, die die Erde erreicht. Sie werden in drei Typen unterteilt: UVA, UVB und UVC. UVC-Strahlen erreichen die Erdoberfläche nicht, da sie von der Atmosphäre herausgefiltert werden. Die gefährlichen Auswirkungen auf die Haut stammen von UVA- und UVB-Strahlen.
1. UVA-Strahlen – Der unsichtbare Hautalterungsfaktor
• Langwellig: UVA-Strahlen haben eine längere Wellenlänge (320-400 nm) und können daher tief in die Haut eindringen. Sie gelangen bis in die Lederhaut, wo Kollagen und Elastin zerstört werden.
• Rund ums Jahr präsent: Sie sind das ganze Jahr über gleich stark – unabhängig von Wetter, Tageszeit oder Jahreszeit.
• Hauptursache für Hautalterung: UVA-Strahlen sind für bis zu 80 % der sichtbaren Hautalterung verantwortlich, einschließlich Falten, schlaffer Haut und Pigmentflecken.
• DNA-Schäden: Obwohl sie weniger energiereich sind als UVB-Strahlen, verursachen sie indirekte DNA-Schäden durch Bildung von freien Radikalen, was langfristig das Risiko für Hautkrebs erhöht.
2. UVB-Strahlen – Der Verursacher von Sonnenbrand
• Kurzwelliger und energiereicher: UVB-Strahlen (280-320 nm) haben eine höhere Energie, dringen jedoch nur bis in die obere Hautschicht (Epidermis) ein.
• Saisonabhängig: Sie sind in den Sommermonaten und während der Mittagszeit am stärksten.
• Sonnenbrandgefahr: UVB-Strahlen sind die Hauptursache für Sonnenbrand, da sie die Hautzellen direkt schädigen.
• DNA-Schäden: UVB-Strahlen verursachen direkte Schäden an der DNA in den Hautzellen, was das Risiko für bösartige Hautveränderungen wie Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und Melanome erhöht.
Warum ist ein Breitband-Lichschutzfaktor so wichtig?
Viele Sonnenschutzmittel bieten nur Schutz vor UVB-Strahlen, da sie mit Sonnenbrand assoziiert werden. Doch das ist nicht genug – ein Breitband-Sonnenschutz schützt sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen. Warum das so wichtig ist:
1.Ganzjähriger Schutz:
UVA-Strahlen sind selbst an bewölkten Tagen oder im Winter präsent. Ohne Breitband-Schutz bist du nicht ausreichend gegen die schädlichen Langzeitfolgen wie Hautalterung und Hautkrebs geschützt.
2. Kompletter Schutz:
UVB-Strahlen sind zwar saisonal stärker, aber sie verursachen akute Schäden wie Sonnenbrand und tragen ebenfalls zur Entstehung von Hautkrebs bei.
3. Schutz vor freien Radikalen:
UVA-Strahlen fördern die Bildung von freien Radikalen, die die Hautzellen stressen und die Haut vorzeitig altern lassen. Breitband-Sonnenschutzmittel mit Antioxidantienkönnen diesen Effekt mindern.
Ohne ausreichenden Schutz kann es zu DNA-Schäden in den Hautzellen kommen, die sowohl vorzeitige Hautalterung als auch bösartige Hautveränderungen begünstigen.
Die größten Mythen über Sonnenschutz – und was wirklich stimmt
Mythos 1: „Ich brauche keinen Sonnenschutz, wenn es bewölkt ist.“
Fakt: Auch bei bedecktem Himmel dringen bis zu 80 % der UV-Strahlen durch die Wolkendecke. Sonnenbrand kann also auch an einem trüben Tag entstehen. Deshalb gilt: Sonnenschutz ist ein Muss – unabhängig vom Wetter.
Mythos 2: „Ein hoher SPF schützt den ganzen Tag.“
Fakt: Der Sonnenschutzfaktor (SPF) gibt lediglich an, wie lange deine Haut vor UVB-Strahlen geschützt ist, wenn du dich nicht bewegst, nicht schwitzt und den Schutz nicht abwischst. Aber: Schwimmen, Schweiß und Abreiben verringern die Wirksamkeit. Selbst bei SPF 50 solltest du den Sonnenschutz alle zwei Stunden erneuern.
Mythos 3: „Dunkle Haut braucht keinen Lichtschutzfaktor.“
Fakt: Menschen mit dunklerer Haut haben zwar mehr Melanin, das einen gewissen Schutz vor UV-Strahlen bietet, aber auch sie können Sonnenbrand bekommen und langfristig Hautkrebs entwickeln. Sonnenschutz ist also für alle Hauttypen wichtig.
Mythos 4: „Sonnencreme verhindert Vitamin-D-Aufnahme.“
Fakt: Sonnenschutz blockiert nur einen Teil der UV-Strahlen, die für die Vitamin-D-Synthese notwendig sind. Selbst mit Sonnenschutz produziert dein Körper noch ausreichend Vitamin D – vor allem bei regelmäßigem Aufenthalt im Freien.
Mythos 5: „Mit wasserfester Sonnencreme bin ich im Wasser geschützt.“
Fakt: „Wasserfest“ bedeutet nicht, dass der Schutz unendlich hält. Nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen solltest du den Sonnenschutz erneuern, um eine ausreichende Schutzwirkung zu gewährleisten.
Wie wähle ich den richtigen Sonnenschutz aus?
1. Sonnenschutzfaktor (SPF):
• SPF 30 blockiert ca. 97 % der UVB-Strahlen.
• SPF 50 blockiert ca. 98 %.
Für den Alltag reicht SPF 30 oft aus, bei intensiver Sonneneinstrahlung solltest du jedoch zu SPF 50 greifen.
2. Breitband-Schutz:
Achte darauf, dass der Sonnenschutz sowohl UVA- als auch UVB-Schutz bietet. Nur so schützt du deine Haut umfassend.
3. Hauttyp beachten:
• Fettige oder zu Akne neigende Haut? Wähle eine leichte, ölfreie Textur.
• Trockene Haut? Entscheide dich für eine reichhaltigere Formulierung.
• Empfindliche Haut? Greife zu mineralischen Sonnenschutzmitteln mit Zinkoxid oder Titaniumdioxid, die weniger irritierend wirken.
4. Anwendung:
Trage etwa einen Teelöffel Sonnencreme für Gesicht und Hals auf. Für den gesamten Körper benötigst du ca. 30-40 ml, das entspricht etwa der Menge von zwei Esslöffeln.
So wendest du Lichtschutzfaktor richtig an
1. Rechtzeitig auftragen:
Sonnenschutz sollte etwa 20-30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonneaufgetragen werden, damit er ausreichend einziehen kann.
2. Regelmäßig erneuern:
Egal, welchen SPF du nutzt, erneuere den Schutz alle zwei Stunden – besonders nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen.
3. Vergiss keine Stellen:
Häufig übersehen werden Ohren, Nacken, Hände, Füße und Lippen. Verwende für die Lippen einen speziellen Sonnenschutzstift mit SPF.
Lichtschutzfaktor für Kinder – besondere Vorsicht
Kinderhaut ist empfindlicher und benötigt daher besonders hohen Schutz:
• Wähle mineralische Sonnencremes, da diese oft besser verträglich sind.
• Kleinkinder unter einem Jahr sollten gar nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden.
• Nutze zusätzlich schützende Kleidung und einen Hut.
Zusätzliche Maßnahmen für optimalen Schutz
Sonnenschutz ist mehr als nur Sonnencreme. Hier sind weitere Tipps:
• Schatten suchen: Meide direkte Sonneneinstrahlung, besonders zwischen 10 und 16 Uhr, wenn die Strahlung am stärksten ist.
• Kleidung: Trage helle, dicht gewebte Kleidung, Sonnenhut und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.
• After-Sun-Pflege: Beruhige deine Haut nach einem Tag in der Sonne mit feuchtigkeitsspendender Pflege, z. B. Aloe Vera.
Langzeitrisiken: Was passiert ohne Sonnenschutz?
1. Hautalterung:
UVA-Strahlen fördern den Abbau von Kollagen und Elastin in der Haut, was zu Falten, schlaffer Haut und Pigmentflecken führt.
2. Hautkrebs:
Regelmäßige UV-Belastung kann DNA-Schäden verursachen, die das Risiko für Melanome und andere Hautkrebsarten erhöhen.
3. Dauerhafte Schäden:
Sonnenschäden wie Sonnenallergien, sichtbare Äderchen (Couperose) und ungleichmäßige Pigmentierungen können schwer behandelbar sein.
Fazit: Dein Schutz, deine Verantwortung
Sonnenschutz ist kein Luxus, sondern eine tägliche Notwendigkeit. Mit den richtigen Produkten, der korrekten Anwendung und zusätzlichen Maßnahmen kannst du deine Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne schützen – heute und in der Zukunft. Denk daran: Prävention ist immer einfacher und effektiver als spätere Behandlung von Schäden.
Fang am besten gleich morgen damit an, Sonnenschutz in deine tägliche Routine zu integrieren – deine Haut wird es dir danken!
Comments